31 Azubis eignen sich Wissen zu Pflegeabläufen an

Die 31 Auszubildenden des Klinikums Karlsburg, die Pflegefachfrau und Pflegefachmann werden möchten, treffen sich regelmäßig zu sogenannten Kompetenztagen. „Das ist ein Tag, an dem die Praxisanleiter des Klinikums, praktisches Wissen vermitteln und mit den Auszubildenden Pflegeprozesse üben“, erklärt die hauptamtliche Ausbildungsverantwortliche Andrea Sdunek. Erst wenn die Handgriffe sitzen, darf ein Azubi unter Aufsicht auch Patienten versorgen. Im Januar und Februar sind die Kompetenztage vor allem auf die Prüfungsvorbereitungen ausgerichtet. „Wir möchten natürlich alle durch die Prüfungen bringen. Wir brauchen im Klinikum jede engagierte Pflegefachkraft“, betont Schwester Andrea Sdunek.

Am vergangenen Mittwoch stellten sich die Auszubildenden des 1. Lehrjahres im Hörsaal des Klinikums einem umfangreichen schriftlichen Wissenstest, sozusagen als Generalprobe für die Prüfungen nach dem ersten Halbjahr. „Die Prüfung im Februar zeigt uns dann sehr deutlich, ob jemand die Voraussetzungen für den Pflegeberuf mitbringt. Da ist neben der Bereitschaft zum Lernen auch die soziale Kompetenz gefragt“, betonte Andrea Sdunek.

„Ich arbeite auf der Kardiologie-Station IV und bin sehr zufrieden mit meinem Job. Durch meine Schüler-Praktika hat mich im Krankenhausalltag nichts mehr überrascht“, erzählte nach der Probeprüfung Charlotte Adler, mit 16 Jahren eine der jüngsten Auszubildenden. Sie sei „ziemlich offen“ und habe „keine Berührungsängste“ im Umgang mit den älteren Herzpatienten, meinte die Wolgasterin. „Die Körperpflege der Patienten ist zunächst gewöhnungsbedürftig, aber schon nach wenigen Wochen kein Problem mehr“, sagte Hannah Schindler aus Garz. Die 18-Jährige fühlt sich im Team der Station II (Herzchirurgie) ebenfalls wohl. „Besonders gefallen hat mir, dass wir schon im ersten Vierteljahr bei ärztlichen Untersuchungen zuschauen durften und Einblicke in OP-Verfahren erhielten.“

Anschließend stellten die Auszubildenden Leni Fischer (16 Jahre) und Sophia Wilk (17 Jahre) ihr Wissen beim Vorbereiten eines sogenannten Pflegewagens unter Beweis.

Im Wundzentrum des Klinikums gab es derweil Unterricht für die Azubis des 3. Lehrjahres, die kurz vor den Abschlussprüfungen stehen. „Das Wichtigste vor jeder Blutentnahme ist es, die Patientenidentität zu prüfen.“ Praxisanleiterin Anne Albrecht, seit 17 Jahren Schwester im Klinikum Karlsburg, erklärte, was für fatale Konsequenzen eine Verwechslung mit sich bringen könnte. Deshalb müssen die standardisierten Abläufe zur Blutentnahme sitzen, betonte sie. Die anwesenden Schülerinnen und Schüler hatten bereits alle auf ihren Stationen die Gelegenheit gehabt bei Patienten Blut abzunehmen. Azubi Felix Engler zeigte am Trainingsarm noch einmal den exakten Ablauf. Schwieriger wurde es, als es darum ging, die Bedeutung der Blutbestandteile zu erklären. Gemeinsam wurden Beispiele zusammengetragen, dass ein niedriger Hämoglobinwert für eine Anämie spricht, bei der der Patient blass, müde und körperlich kaum belastbar ist.

„Ich fühle mich auf den Abschluss gut vorbereitet. Allerdings setzt der Prüfungsstress meist unmittelbar davor ein“, erzählte Tim Tucholka. Der 24-Jährige möchte ab September gern auch weiter im Pflegeteam der Herzchirurgie arbeiten. „Das Team ist jung und sehr hilfsbereit.“ Das sieht Tiffany Dankwardt ebenso. „Die Zusammenarbeit ist vertrauensvoll. Wir werden mit allen Fragen ernstgenommen.“ Auch die 18-Jährige möchte ihre Berufslaufbahn in der Herzchirurgie starten.

Infos zur Berufsausbildung: Schwester Andrea Sdunek, Ausbildungsverantwortliche Karlsburg; Tel.: 038355-702101; Mail: sdunek.a@drguth.de oder

https://www.klinikum-karlsburg.de/ausbildung/