Wundinfektionen – diabetisches Fußsyndrom

Das diabetische Fußsyndrom beschreibt Geschwüre und Infektionen an den Füßen und Beinen von Patienten mit Diabetes mellitus. Verursacht wird das Syndrom durch Durchblutungsstörungen und Nervenschädigungen. Es führt jährlich zu rund 40.000 Amputationen in Deutschland.
Die Therapie des diabetischen Fußes erfordert eine interdisziplinäre Behandlung, die in Karlsburg vorbildlich gewährleistet wird. Patienten mit diabetischem Fußsyndrom werden durch qualifizierte, erfahrene Fachärzte der verschiedenen Disziplinen (Angiologen, Diabetologen, Fußchirurgen, Gefäßchirurgen und Radiologen), speziell ausgebildete Krankenschwestern, eine Podologin sowie einen  orthopädischen Schuhmacher optimal behandelt und betreut. Die Spezialisten kommen zum Patienten, es muss nicht der Patient zu den einzelnen Spezialisten transportiert werden.

OA Dr. Jörn Schmidt schaut auf den Sitz der neuen Schuhe beim Patienten.

Modernes Wundzentrum

In dem modernen Wundzentrum des Klinikums werden Patienten mit chronischen Wunden und Infektionen behandelt. Die Infektionen sind häufig Folge einer Diabeteserkrankung und verlangen eine komplexe und aufwändige Therapie. Bei Aufnahme der Patienten in die Klinik wird bereits per Screening abgeklärt, ob MRSA-Keime vorhanden sind. Patienten mit entsprechender Keimbelastung können dann in Einzelzimmern untergebracht werden. Es gibt Schleusen und ein separates Schwesternteam zur Behandlung. Das Diabetes-Innovationszentrum bietet räumlich beste Voraussetzungen für modernstes Hygienemanagement, wie es in Deutschland seinesgleichen sucht.

Der Multifunktionsbau mit insgesamt 2000 Quadratmetern besitzt im Basisgeschoss einen septischen OP-Saal, Labore sowie Seminar- und Arbeitsräume für Wissenschaftler und Studenten. Im Obergeschoss befindet sich der Klinikbereich mit 24 Betten. Das Zentrum eröffnet Wissenschaftlern und Medizinern die Möglichkeit, gemeinsam an neuen Therapieansätzen zu arbeiten, um die schweren Folgeerkrankungen von Diabetes mellitus besser in den Griff zu bekommen.  Beispielsweise gibt es eine Zusammenarbeit mit dem Greifswalder Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V., um die Plasmamedizin in die Behandlung zu integrieren und eine beschleunigte Wundheilung zu ermöglichen. Als wissenschaftliche Partner fungiert auch das Institut für Diabetes „Gerhardt Katsch“. 

Behandlung des diabetischen Fußes

Der diabetische Fuß ist charakterisiert durch schwerheilende offene Wunden an den Füßen. Diese Wunden kommen zustande durch eine diabetes-bedingte Nervenschädigung (Neuropathie), die zum Gefühlsverlust und zur Fehlbelastung der Füße führt. Hinzu kommt oft eine Durchblutungsstörung der Beine. Auslösend für die Entstehung der offenen Wunde des diabetischen Fußes ist in der Regel eine Verletzung. Die Wunden sind häufig durch eine Infektion kompliziert. Bei zu spät einsetzender Therapie sind Amputationen oft nicht zu vermeiden.

Das A und O der Therapie des diabetischen Fußes ist die interdisziplinäre Behandlung. Dies ist in Karlsburg vorbildlich gewährleistet. Patienten mit diabetischem Fußsyndrom werden durch qualifizierte, erfahrene Fachärzte der verschiedenen Disziplinen (Angiologen, Diabetologen, Gefäßchirurgen und Radiologen), speziell ausgebildete Krankenschwestern, einer Podologin sowie einem orthopädischen Schuhmacher optimal behandelt und betreut.

Die Ersttherapie des diabetischen Fußes besteht aus folgenden Komponenten:

  • Chirurgische Säuberung der Wunde
  • Feuchter Verband
  • Antibiotische Therapie bei Vorliegen einer Infektion
  • Entlastung des Fußes (initial Bettruhe)

In einem zweiten Schritt muss geklärt werden, ob eine Durchblutungsstörung vorliegt. Falls dies der Fall ist, muss geklärt werden, ob eine interventionelle oder chirurgische Rekanalisation möglich ist. Im weiteren Verlauf muss die Wunde regelmäßig chirurgisch gesäubert werden.
 

OA Dr. Jörn Schmidt bei einer Plasmajet-Behandlung in der Fußambulanz. Mit Plasma wird die Wundheilung verbessert.