Kompetenzzentrum Diabetes Karlsburg
Das Kompetenzzentrum Diabetes Karlsburg (KDK) ist eine Kooperationsinitiative des Klinikums Karlsburg und des Leibniz-Instituts für Plasmaforschung und Technologie e. V. (INP), um die Kompetenzen auf dem Gebiet des Diabetes und dem Gebiet der Plasmatechnologie zu bündeln. Das KDK wurde im Februar 2016 eröffnet und integriert in einzigartiger Weise klinische Behandlung und praxisnahe Forschung.
Das Kompetenzzentrum fördert die Vernetzung von Wissenschaft und regionaler Wirtschaft als Grundlage für einen effizienten und anwendungsorientierten Technologietransfer. Durch die Art dieser interdisziplinären Zusammenarbeit können neue wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Forschung zügig in praktische Lösungen für aktuelle medizinische Fragestellungen überführt werden. Mit diesem Ansatz bringt das Kompetenzzentrum Grundlagenforschung bis in den klinischen Alltag – ein Novum in Mecklenburg Vorpommern, von dem vor allem der Patient profitieren wird!
Das Kompetenzzentrum Diabetes Karlsburg hat seit Beginn 2022 eine eigene Homepage mit noch mehr Infos. Herzchirurg OA Dr. Lutz Hilker therapiert mit Plasmajet die Infektion eines LVAD-Patienten.
Verbundprojekte
Im Kompetenzzentrum Diabetes Karlsburg entstehen verschiedene Verbundprojekte mit regionalen Medizintechnik- und Biotechnologieunternehmen sowie den Hochschulen des Landes. Ziel ist es, zusammen innovative Medizinprodukte und Verfahren zu entwickeln, die direkt in die Verbesserung der Diagnostik und Therapie der Patienten einfließen werden. Der diabetische Fußulkus ist eines der häufigsten und schwerwiegendsten Komplikationen des Diabetes mellitus. So leiden zwischen zwei und zehn Prozent aller Diabetiker an einem Fußulkus. Die dem diabetischen Fußulkus zugrunde liegenden chronischen Wunden, die häufig von Infektionen begleitet werden, führen allein in Deutschland zu 40.000 Amputationen im Jahr. Die Einschränkungen der Lebensqualität für die betroffenen Patienten und die daraus resultierenden gesundheitsökonomischen Folgekosten sind immens. Auf diesem Gebiet braucht es deshalb dringend neue Optionen sowohl für Prävention als auch für Diagnostik und Therapie dieser chronischen Wunden. Zurzeit wird am Kompetenzzentrum in einer randomisierten, placebokontrollierten und patientenverblindeten Studie geprüft, ob die Anwendung mit Atmosphärendruckplasma die Wundheilung tatsächlich beschleunigen kann. Dafür werden die chronischen, nicht heilenden Wunden von Diabetes-Patienten mit einem Ulcus Wagner Armstrong IB bzw. IIB mit dem CE-zertifizierten kINPen®med behandelt und die Heilungsrate mit einer nicht behandelten Kontrollgruppe verglichen.
Der Aufbau einer anwendungsnahen Forschungsinfrastruktur in dem neu errichteten Kompetenzzentrum fördert die Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft. Forschungsergebnisse können so direkt in die Entwicklung der Wundauflagen fließen und die Produkte können durch die klinische Prüfung ihre Zulassung erhalten.
Ausstattung durch Land und EU gefördert
Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit des Landes Mecklenburg-Vorpommern förderte die strukturelle Ausstattung des Kompetenzzentrum Diabetes Karlsburg mit insgesamt 2,5 Mio Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung der Europäischen Union. Ziel ist die Bereitstellung einer hochmodernen Laborausstattung, die eine patientennahe, anwendungsorientierte Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Behandlung chronischer Wunden ermöglicht.