Telekardiologie

Telekardiologie mit Cardio-Mems® bei Herzschwäche

Die schwere Herzinsuffizienz ist eine chronische Erkrankung, die eine ständigen Beobachtung erfordert. Immer wieder kommt es zu einer Wassereinlagerung und zunehmender Luftnot (= kardiale Dekompensation). Ungefähr zwei Wochen vor einem solchen Ereignis, steigt der Druck in den Lungenarterien an. Deswegen implantieren wir bei schwer herzinsuffizienten Patienten einen Drucksensor in eine Lungenarterie. Der Patient misst täglich einmal seinen Druck in der Lungenarterie, in dem er sich auf ein Kissen leg. Das Signal wird via Internet in unser System gesendet. Bei auffälligen Befunden informieren unsere Mitarbeiter den Patienten und seinen Hausarzt und schlagen Änderungen der Therapie vor. Unsere Klinik ist Vorreiter auf diesem Gebiet und führend in Europa. Mittlerweile werden mehr als 100 Patienten in unserer Klinik telekardiologisch betreut. Der Leiter der Abteilung, Oberarzt Dr. med. Basil Alkhlout ist in mehreren Studien eingebunden. 

Der Patient legt sich einmal täglich auf das Kissen. Er aktiviert die Datenübertragung des Drucksensors auf unsere sichere Website. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Telekardiologie werten die Daten aus. Bestehen Hinweise für eine beginnende kardiale Verschlechterung erfolgt eine Information des Patienten und seines Hausarztes. So können Therapieänderungen vorgenommen werden, bevor der Patient eine kardiale Verschlechterung bemerkt. Krankenhausaufenthalte können so vermieden werden. Ein Anstieg des Druckes in der Lungenarterie, der täglich gemessen wird, geht einer Wassereinlagerung in den Beinen meist zwei Wochen voraus!

Zur Zeit kümmern sich drei freundliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um 122 Patienten, die wir mit dem CardioMems System überwachen. Zusätzlich werden noch 42 Patienten mit einem LV Assist-Device LVAD und 8 herztransplantierte Patienten betreut (Stand 4.3.2022). Im Jahre 2021 führte unser Team ca. 3.500 Telefonate mit Patienten und empfahl ca. 1.500 Medikamentenanpassungen. Ansprechpartner ist Oberarzt Dr. med. Basil Alkhlout, Telefon: 038355/701283, Mail: alkhlout@drguth.de 


Telemedizin bei Herzrhyrhmusstörungen

Für die Möglichkeiten der Aufzeichnung von Herzrhythmusstörungen sind in der modernen Zeit zunehmend verschiedene extern (von außen) tragbare aber auch interne/implantierte Systeme entstanden. Durch Device-Nachsorgen sowie auch durch telemedizinische Kontrollen der Cardio-Mems-Implantate ist eine Rhythmuskontrolle teilweise gut möglich. Ein alltäglich von außen tragbares EKG-Ableitungsgerät ist z.B. eine Apple-Uhr, die die Erfassung einer EKG-Ableitung möglich macht. Somit können Erfassung und Auswertung zeitlich und örtlich versetzt erfolgen. Aufgezeichnete Rhythmusstörungen können in der Überwachung/Telemedizin zunehmend diagnostiziert und einer weiteren Behandlung zugeführt werden. Auch zur Nachkontrolle haben diese Systeme eine zunehmende Relevanz. So können wir im Klinikum unsere Patienten umfänglich nachbetreuen und ein individuelles Therapiekonzept festlegen.

EKG-Registrierung mit dem ALIVE COR System, das sich gut mit Android-Handy´s verbinden lässt.

EKG-Registrierung mit der Apple Watch, die allerdings eine Kopplung mit einem IOS Gerät benötigt.

Hier sind 2 EKG-Registrierungen mit der Apple-Watch dargestellt. Der Patient, der im Klinikum Karlsburg bereits eine Ablation erhalten hat, sendet diese Aufzeichnungen als PDF zu uns. Daraufhin nehmen wir mit dem Patienten Kontakt auf und beraten diesen. In diesem Falle wurde das erkannte Vorhofflimmern mit einer Kardioversion wieder in einen Sinusrhythmus überführt.

Ansprechpartner sind Oberarzt Dr. med. Dirk Menzel, Oberarzt Dr. med. Peter Szigat und Oberärztin Dr. med. Danika Städing.
Telefon: 038355-701283
Mail: kardiologie.karlsburg@drguth.de